Die Moll Unternehmensgruppe hat ihren Ursprung in der 1894 in München gegründeten Bauunternehmung Leonhard Moll. Die beiden Unternehmensbereiche Industriebeteiligungen und Immobilien sind heute unter dem Dach der Holding Moll GmbH & Co KG zusammengefasst.
Derzeit sind wir als Moll Gruppe mit rund 1.900 qualifizierten und hoch motivierten Mitarbeitenden in 18 europäischen Ländern tätig. Unser Erfolgsgeheimnis liegt im Vertrauen in deren Fähigkeiten, der Übertragung von unternehmerischer Verantwortung und der Gewährung der dafür erforderlichen persönlichen Freiräume. Mit dem Fokus auf die Stärken der Menschen in unserem Unternehmen streben wir nach ständigem Wandel und Fortschritt, jeder Einzelne trägt zu neuen Lösungen und Verbesserungen bei.
Historie
Aktuell
Anfang Juli 2023 wurden Trümmer der früheren Hauptsynagoge Münchens bei Arbeiten nahe dem Großhesseloher Wehr in der Isar gefunden. Dieser bedrückende Fund ist ein Beleg für die Ausgrenzung und Verfolgung jüdischen Lebens in der Münchner NS-Zeit und unmittelbare Erinnerung. Unser Haus ist mit dieser dunklen Zeit durch den Abriss der Synagoge 1938 im Auftrag des NS-Regimes auf traurige Weise verbunden. Wir wünschen uns Aufklärung darüber, wie die Steine der Synagoge in den 1950er Jahren in die Isar gelangten und wollen unseren Teil dazu beitragen. Der Fund ist für uns zudem Anlass zu prüfen, wie wir die Firmengeschichte noch umfassender aufarbeiten können.
1998 – heute
Unsere traditionsreiche Unternehmensgruppe Moll hat seit ihrer Gründung durch den Baupionier Leonhard Moll im Jahr 1894 Baugeschichte geschrieben – in München und weit darüber hinaus. Prägend für das Stadtbild waren und sind Industrieanlagen für BMW und Münchner Brauereien, Kulturbauten wie Universität und Neue Pinakothek, Olympia-Sportstätten und viele andere bedeutende Großprojekte.
1960 – 1997
Ende der 60er Jahre übernahmen Dr. Hans, Gerhard und Franz Moll, die Enkel des Firmengründers, die Führung des Unternehmens, das damals an der Errichtung der Sportstätten für die olympischen Spiele in München und am Bau großer Abschnitte des S- und U-Bahn-Netzes beteiligt ist – so zum Beispiel der S- und U-Bahnhof unter dem Münchner Marienplatz/Marienhof. Auch in Wien und unter der Alster in Hamburg baute Moll unter schwierigsten technischen Bedingungen am U-Bahn-Netz mit.
1945 – 1959
Wie alle anderen so genannten kriegswichtigen Unternehmen wurde auch die Firma Leonhard Moll 1945 aufgrund der alliierten Gesetze unter die Kontrolle der Militärregierung gestellt. Der Firmengründer, Kommerzienrat Leonhard Moll, starb im Oktober 1945. Seine drei Söhne Hermann, Leonhard und Heinz Moll konnten am Jahreswechsel 1948/49 das Bauunternehmen wieder in Besitz nehmen. Dabei teilten sie die Geschäftsführung der unterschiedlichen Unternehmensbereiche (Hoch-, Tief- und Straßenbau, Betonwerk sowie Holzwerk) unter sich auf.
1930 – 1945
Wie stark sich das Unternehmen etabliert hatte, zeigen auch die Projekte in den Dreißiger Jahren, zum Beispiel 1930 die erste Teerstraßendecke in Deutschland, die Isarbrücke in Tölz, die Ludwigsbrücke in München oder der Flughafen München-Riem, die Mitte der Dreißiger Jahre gebaut wurden. Leonhard Moll gründete 1939 eine betriebliche Unterstützungskasse für die Mitarbeitenden seines Unternehmens. Sie half in Notfällen und zahlt noch heute Betriebsrenten.
1915 – 1929
Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges stagnierte die Bautätigkeit vor allem wegen des kriegsbedingten Personalmangels. In den Zwanziger Jahren wuchs das Bauunternehmen Moll trotz der Weltwirtschaftskrise mit großen staatlichen und städtischen Aufträgen im Kraftwerks- und Wasserbau sowie im Straßenbau. So setzte das Unternehmen Anfang der Zwanziger Jahre für die 3,2 Millionen cbm Erdbewegungen des Inn-Seitenkanals bei Töging 44 Schmalspurlokomotiven und 566 Kipploren ein – alle im Eigentum des Unternehmens.
1894 – 1914
Leonhard Moll war ein echter Entrepreneur, ein Firmengründer mit Mut und Ideen. Nach einer Maurerlehre und dem Besuch der Baugewerbeschule arbeitete er zunächst als technischer Angestellter des Münchner Stadtbauamtes. Am 1.10.1894 gründete er im Alter von 24 Jahren das Baugeschäft Leonhard Moll. Schon als Kind hatte er in der Landwirtschaft die Grenzen manueller Arbeit kennen gelernt. Aus dieser Erfahrung heraus entwickelte der junge Unternehmer Innovationen für die Mechanisierung schwerer Arbeitsprozesse.
Stiftungen
Leonhard Moll-Stiftungen
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Moll-Gruppe hat die Moll GmbH & Co KG 1994 an der Ludwig-Maximilians-Universität und an der Technischen Universität in München zwei Förderstiftungen mit einem Stiftungsvermögen von insgesamt 1.000.000,- DM errichtet. Die LMU und die TUM erfüllen den Stiftungszweck aus den Erträgen der Stiftungsvermögen.
Stiftungszweck
Die Förderung von Studierenden aus Polen, Russland, der Tschechischen Republik und Ungarn, die erst durch die politischen Veränderungen Ende der achtziger Jahre möglich wurde, sowie seit 2007 aus Israel soll zur Völkerverständigung beitragen.
Die Stiftungen vergeben Ein-Jahres-Stipendien an Studierende von den Universitäten Breslau und Prag, die an der LMU Kunstgeschichte, Betriebswirtschaft oder Jura studieren, sowie von den Technischen Universitäten Breslau, Budapest, Rostow am Don und Tel Aviv, die an der TUM Architektur mit Schwerpunkt Denkmalpflege oder anorganische Chemie studieren.
Weitere Unterstützung
Wohnen: Mit dem Studentenwohnheim Willi Graf e.V. an der Hiltenspergerstraße 77 in München (Willi Graf war ein studentisches Mitglied der „Weißen Rose“) wurde die Aufnahme der Stipendiatinnen und Stipendiaten vereinbart. Diese finden dort für die Dauer eines Jahres Unterkunft. Die Wohngemeinschaft fördert den unmittelbaren Umgang und Gedankenaustausch mit deutschen und anderen ausländischen Studierenden und erleichtert so das Zurechtfinden in einer ungewohnten Umgebung.
Praktika: In den Semesterferien werden für die Stipendiatinnen und Stipendiaten studienspezifische Praktikantenstellen in Unternehmen der Moll-Gruppe, bei Münchner Architekten oder in der öffentlichen Denkmalpflege bereitgestellt.
Stiftungsbeirat
Die Erfüllung des Stiftungszwecks ist einem Stiftungsbeirat übertragen. Dieser setzt sich aus dem Rektor bzw. Präsidenten der jeweiligen Münchner Universität, einem ordentlichen Professor aus einer der oben genannten Fachrichtungen sowie einem Vertreter der Stifterfamilie Leonhard Moll zusammen. Der Stiftungsbeirat entscheidet über die Vergabe der Stipendien aus den Stiftungsvermögen.
Stiftungssekretariat
Claudia Bung
Telefon +49 (0) 89 / 74 71 61 – 45
Geschäftsführung
Vorsitzender des Verwaltungsrats
Kontakt
Moll GmbH & Co KG
Lindwurmstraße 129a
80337 München
Telefon: +49 (0) 89 / 74 71 61 – 0
info@moll-gruppe.de